Spielbericht:46ers vs.Nürnberg
Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge haben die 46ers mit dem 90:84 Erfolg (27:14, 23:26, 25:19, 15:25) über Aufsteiger sellbytel Baskets Nürnberg den ersten Sieg im neuen Jahr gefeiert und sich damit fürs erste erfolgreich von der drohenden Verwicklung in den Abstiegskampf entfernt. Dass vor allem angesichts der unglücklichen Umstände der letzten Niederlagen, als man fast schon sicher geglaubte Spiele in den letzten Minuten noch aus der Hand gab, die Nerven bei den Beteiligten zurzeit alles andere als belastungsfähig erscheinen, zeigte sich dabei auch in dieser für beide Teams so wichtigen Partie: Mit 21 Punkten lagen die Mittelhessen im dritten Viertel bereits in Front, stolze 19 waren es noch zu Beginn des Schlussabschnitts, als die klare Dominanz der 46ers auf einmal unerklärlicherweise mit einem Schlag dahin war.
Angeführt von Wiaczeslaw Rosnowski erzielten die Gäste aus Nürnberg zu Beginn des Schlussabschnitts zwölf Punkte in Serie (davon acht durch Rosnowski), ehe den Gastgebern durch Adam Chubb nach über drei Minuten die ersten Punkte im letzten Viertel zum 77:71 gelangten. Ob es das Gefühl des sicheren Sieges zu Beginn der letzten zehn Minuten war (zumal Nürnbergs Topscorer Sotirius Gioulekas bereits seit Mitte des dritten Viertels nach fünf Fouls nicht mehr mitwirken durfte) oder ob es andere Gründe gab, bleibt Spekulationssache. Fest steht, dass die Gastgeber nun völlig verunsichert agierten, einen unnötigen Ballverlust nach dem nächsten produzierten, und so die Gäste Stück für Stück wieder aufbauten.
Bis auf drei Punkte schmolz der Vorsprung vier Minuten vor Ende des Spiels dahin (78:75), ehe Lou Campbell einen wichtigen Mitteldistanzwurf zum 80:75 versenkte. Im darauffolgenden Angriff handelte sich dann Nürnbergs Rosnowski ein technisches Foul wegen Meckerns ein, und Gavel brachte die Mittelhessen durch die fälligen Freiwürfe mit 82:75 endlich wieder etwas beruhigender in Front.
Campbell und Elder erhöhten kurz darauf noch bis auf 86:77, als Rosnowski eineinhalb Minuten vor Schluss nach einem Gießener Defensiv Rebound sich auch noch sein fünftes Foul einhandelte (unsportliches Foul) und damit die Weichen endgültig auf den Gießener Sieg gestellt wurden, denn diesen Vorsprung retteten die Hausherren schließlich - im Gegensatz zu den vergangenen Partien - über die Zeit und fuhren so zwei ungemein wichtige Punkte ein - nicht nur für die Tabellenkonstellation, sondern auch für das Selbstvertrauen.
Dass die 46ers das Basketball spielen nicht verlernt haben, haben die ersten drei Viertel jedenfalls bewiesen. Angeführt vom wiedergenesenen Gerrit Terdenge, der nach sieben Spielen, in denen er fehlte, gleich wieder in die Starting Five aufrückte, ließen die Gastgeber gleich im ersten Viertel keinen Zweifel daran aufkommen, wer Herr in der wieder einmal ausverkauften Sporthalle Ost war. Vor allem von der Dreierlinie erwiesen sich die Mittelhessen im Gegensatz zu den Franken als recht treffsicher. Dank eines konzentrierteren und aggressiveren Beginns setzte sich die Koch-Truppe in den ersten sechs Minuten bis auf 19:6 ab.
Zwar fand Nürnberg im zweiten Viertel immer besser ins Spiel, doch die 46ers hatten zumeist von der 6,25m Linie immer die treffende Antwort parat. 8/14 Dreiern landeten in der ersten Halbzeit in der Nürnberger Reuse, allein Lou Campbell verbuchte dabei 4/5 Treffer
Im dritten Viertel zog Giessen dann gleich zu Beginn bis auf 63:42 davon und der Widerstand der Franken schien gebrochen, doch diese schienen geradezu auf das anfällige Nervenkostum der 46ers im Schlussabschnitt gebaut zu haben.
Der Erfolg am Ende dürfte daher Balsam für die zuletzt so geschundene 46ers-Seele gewesen sein und entsprechend erleichtert wirkte auch Headcoach Stefan Koch nach dem Spiel: "Zunächst einmal muss ich den Nürnbergern großen Respekt zollen. Wie sie im letzten Viertel gekämpft haben, zeigt großen Charakter und beweist, dass die Truppe gut geführt und intakt ist. Bei uns hat im letzten Viertel fast schon so etwas wie ein 'Wiederholungsdrang' eingesetzt und wir haben das Spiel unnötig eng gemacht. Dieser Sieg war jedoch angesichts der letzten Spiele ungemein wichtig für uns und ich glaube, dass wir in den nächsten Spielen im Schlussviertel dadurch schon wieder besser aufspielen werden."
Nürnbergs Headcoach Stephan Harlander ließ am verdienten Ausgang der Partie hinterher keine Zweifel: "Über die gesamte Spielzeit gesehen hat Giessen heute vollkommen verdient gewonnen. Wir haben erst im letzten Viertel den Kampf gezeigt, den es vorher schon benötigt hätte, um dieses Spiel heute zu gewinnen."
GIESSEN 46ers:
Gavel 22, Campbell 22, Elder 17, Chubb 11, Wane 9, Terdenge 6, Jandl 2, Anrin 1, Hartenstein, Moore
Nürnberg
Gioulekas 15, Rosnowski 15, Jenkins 15, deMichael 12, Lake 10, Nees 9, Aw 6, Schaffartzik 2, Tenter, Meinel, Dühring
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